Peano’sche Axiome
beschrieben in: Vollständige Induktion/ Die Peano’schen Axiome
Peano hat im Rahmen der Formulario Matematico seine Axiome wie folgt formuliert (a.a.O. S.27, II. ARITHMETICA, §1):
·0 |
N0 ε Cls
|
·1 |
0 ε N0
|
·2 |
a ε N0 .⊃ . a+ ε N0 |
·3 |
s ε Cls . 0 ε s :
x ε s .⊃ x.
x+ ε s :⊃ . N0 ⊃ s |
·4 |
a, b ε N0 . a+ ═
b+ .⊃ . a ═ b |
·5 |
a ε N0 .⊃ . a+ ╺═ 0 |
·0 |
N0 ε Cls
|
·1 |
0 ε N0
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·2 |
a ε N0 .⊃ . a+ ε N0 |
·3 |
s ε Cls . 0 ε s :
x ε s .⊃ x.
x+ ε s :⊃ . N0 ⊃ s |
·4 |
a, b ε N0 . a+ ═
b+ .⊃ . a ═ b |
·5 |
a ε N0 .⊃ . a+ ╺═ 0 |
Peano schreibt: „N0 vale « numero », et es nomen commune de 0,1,2, etc.“ (N0 bedeutet „Zahl“ und ist der gemeinsame Name von 0, 1, 2, usw.) Übersetzt bedeuten seine sechs Axiome:
(0) Die Gesamtheit aller natürlichen Zahlen ist eine Klasse.
(1) 0 ist eine natürliche Zahl.
(2) Jede natürliche Zahl hat einen Nachfolger und dieser ist
wieder eine natürliche Zahl.
(3) Enthält eine Menge S die Zahl 0 und mit jeder natürlichen Zahl
auch stets deren Nachfolger, so enthält S alle natürlichen Zahlen.
(4) Sind die Nachfolger zweier natürlicher Zahlen a und b
einander gleich, so sind auch a und b einander gleich.
(5) Kein Nachfolger einer natürlichen Zahl ist gleich der Zahl 0.
(0) Die Gesamtheit aller natürlichen Zahlen ist eine Klasse.
(1) 0 ist eine natürliche Zahl.
(2) Jede natürliche Zahl hat einen Nachfolger und dieser ist
wieder eine natürliche Zahl.
(3) Enthält eine Menge S die Zahl 0 und mit jeder natürlichen Zahl
auch stets deren Nachfolger, so enthält S alle natürlichen Zahlen.
(4) Sind die Nachfolger zweier natürlicher Zahlen a und b
einander gleich, so sind auch a und b einander gleich.
(5) Kein Nachfolger einer natürlichen Zahl ist gleich der Zahl 0.
Unter Verwendung heutiger mathematischer Begriffe sieht das Axiomensystem von Peano etwa so aus:
(I) ℕ ist eine nichtleere Menge.
(II) Es gibt eine
injektive
Abbildung succ: ℕ → ℕ.
(III) Genau ein Element in ℕ hat kein Urbild unter succ.
Dieses Element soll „0“ heißen.
(IV) Sei M eine Teilmenge von ℕ mit den folgenden
zwei Eigenschaften:
(i) 0 ∈∈ M
(ii) m ∈∈ M ⇒ succ(m) ∈∈ M.
Dann folgt: M = ℕ.
(I) ℕ ist eine nichtleere Menge.
(II) Es gibt eine
injektive
Abbildung succ: ℕ → ℕ.
(III) Genau ein Element in ℕ hat kein Urbild unter succ.
Dieses Element soll „0“ heißen.
(IV) Sei M eine Teilmenge von ℕ mit den folgenden
zwei Eigenschaften:
(i) 0 ∈∈ M
(ii) m ∈∈ M ⇒ succ(m) ∈∈ M.
Dann folgt: M = ℕ.
In der Sprache der Mengenlehre lauten Peano’s Axiome wie folgt:
(I)* w ǂ Ø
(II)* ∃
σ (σ: w inj→ w)
(III)* ∃
! o ∈∈ w (o ∉∉ rng(σ))
(IV)* ∀
t⊆
w (o∈∈t ˄ ∀
x∈∈t (σ(x) ∈∈ t) ⇀
t =
w)
(I)* w ǂ Ø
(II)* ∃
σ (σ: w inj→ w)
(III)* ∃
! o ∈∈ w (o ∉∉ rng(σ))
(IV)* ∀
t⊆
w (o∈∈t ˄ ∀
x∈∈t (σ(x) ∈∈ t) ⇀
t =
w)
Sind die Axiome (I)* bis (IV)* gültig, dann sagt man kurz: „(w,σ,o) ist eine Peano-Struktur“.
→ Nachfolgerzahl → Symbole → Index